1898 gegründet haben wir in unserer Firmengeschichte viele Wandlungen miterlebt. Vom Produzenten eines konkurrenzlosen „Standard“-Verschlusses haben wir uns über die Jahre zu einem Nischenanbieter für ausschließlich hochwertige Naturkorken aus einem Stück entwickelt, der seinen Platz in einem weiten Umfeld alternativer Verschlüsse gefunden hat.
1898
Die Trierische Korkindustrie wurde am 15. August 1898 in der Innenstadt von Trier gegründet. Für damalige Verhältnisse war der Firmensitz ungewöhnlich gewählt, da das Korkholz per Schiff in den Nordseehäfen ankam und sich deswegen die meisten Korkfabriken im Raum Bremen ansiedelten. Der Grund für die Errichtung einer Korkfabrik in Trier lag darin, dass der Moselwein nach dem gewonnenen Krieg 1870 ähnlich bekannt wurde wie der Bordeaux als Rotwein. Es entstanden renommierte Weingüter an Mosel, Saar und Ruwer, die ihren Wein als Merkmal gehobener Qualität in Flaschen füllten und nicht mehr nur in Holzfässer.
1914
Bereits 1911 zog die Trierische Korkindustrie in größere Betriebsräume in der Innenstadt um und gründete 1914 eine eigene Produktionsstätte in Llagostera in Spanien, um sich die Versorgung mit ausreichend Rohmaterial zu sichern und der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
1972
Nach dem zweiten Weltkrieg begann mit zunehmendem Wohlstand ein enormer Aufschwung in der Wein- und Sektbranche. Die Betriebsräume in der Innenstadt von Trier wurden zu klein und die Fabrikation wurde ins Filscher Wäldchen verlegt, auf die grüne Wiese, in ein Areal von ca. 3 ha. Die Korkindustrie Trier stanzte die Naturkorken nicht mehr selbst aus der Rinde aus, sondern konzentrierte sich auf die Veredelung der Naturkorken. Als einziger Betrieb außerhalb der Ursprungsländer für Korkeichen führte man die Waschung der Weinkorken ein, um sicher zu sein, dass die Korken nicht mehr mit der früher in Portugal und Spanien gängigen Chlorwaschung in Berührung kamen.
1998
Zusammen mit der Wäschereiindustrie entwickelte die Korkindustrie Trier eine neue Waschmaschine, angepasst an die schonende, aber gründliche Waschung von 50.000 Naturkorken in einem Wasch-, Schleuder- und Trockenprozess. Diese Waschtechnologie hat sich bewährt und wird noch heute eingesetzt. Sie ermöglicht, unterschiedliche Waschungen anzubieten und die Einheitlichkeit der jeweiligen Waschung unabhängig vom Vorlieferanten zu garantieren.
2001
Um die sensorische Qualität der Korken analytisch und nicht nur über subjektives Abriechen überprüfen zu können, wurden im eigenen Labor zwei Gaschromatograph-Massenspektrometer installiert. Damit wurde die Grundlage geschaffen, die einzelnen Korkpartien in der Eingangskontrolle auf Basis einer Stichprobe bewerten und in unterschiedliche sensorische Klassen einteilen zu können. Darüber hinaus ermöglichte die hochmoderne Analytik im eigenen Haus die detaillierte Erforschung der komplexen Affinität des Materials Kork zu Trichloranisol (TCA).
2010
Im Zuge der Entwicklung immer nachhaltiger (natürlicher) zu produzieren, wurden im eigenen Labor eine neue Waschrezeptur und eine Oberflächenbehandlung entwickelt, die nur Produkte verwenden, die bereits seit langem in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden. Der neue Korktyp, ohne Bleichung gewaschen und nur mit Bienenwachs und pflanzlichem Öl beschichtet, nennt sich OrganiQork in der oberen sensorischen Klasse und EcoQork in der unteren.
2018
Seit dem Aufbau der Korkanalytik im eigenen Haus in 2001 wurde diese kontinuierlich optimiert. Eine immense Anzahl von Proben und umfangreiche weiterführende Untersuchungen haben uns Zusammenhänge erkennen und die Extraktion des TCA aus dem Korken verbessern lassen. Aus diesen Erkenntnissen resultierte ein Extraktionsverfahren, in dessen Verlauf TCA angereichert und dadurch sicherer bestimmbar wird – und dies ohne die Korkstruktur zu beeinträchtigen. In Zusammenarbeit mit einem technischen Partner wurde hierfür ein neues Messgerät entwickelt, das die Analysenzeit erheblich verkürzt und die Prüfung von Korken in einer völlig neuen Größenordnung ermöglicht.
2022
Die technischen Schwierigkeiten, die die Entwicklung eines neuen Analysegerätes mit sich bringt, sind weitgehend überstanden und der Prototyp des neuen Messgerätes wurde im Labor der Korkindustrie Trier installiert. Die ersten Monate zeigten, dass sich die Mühen der Entwicklung gelohnt haben. Mit „@ll tested“ können wir nun eine neue Korkqualität anbieten, bei der, im Gegensatz zur bisherigen Stichprobenprüfung, alle Korken getestet sind.
Unser Anspruch: Ehrlichkeit und Service
Seit 125 Jahren stehen wir aus vollem Herzen hinter dem Naturkork als besten Verschluss für eine Flasche Wein. Wir sind nie der Versuchung unterlegen, aus Marketingaspekten irgendwelchen Trends zu folgen, die den Naturkork als Verschluss weder sicherer noch nachhaltiger machen.
Aus mehr als 20 Jahren Erfahrung wissen wir, dass die Affinität von Kork zu Trichloranisol (TCA) sehr komplex und nicht mit absoluter Sicherheit zu erfassen ist. Die Ehrlichkeit gegenüber unseren Kunden verbietet uns daher eine Garantie dafür abzugeben, dass keiner unserer Naturkorken zu einer sensorischen Beeinflussung einer Flasche Wein führen könnte - und das, obwohl wir gerade ein sehr effektives und empfindliches Verfahren entwickelt haben, um Trichloranisol in Kork zu analysieren.
Wir möchten nicht als Verkäufer von Naturkorken wahrgenommen werden, sondern als Experte, der Sie in Fragen rund um die Abfüllung mit Naturkorken berät. Wenn technisch machbar, sind wir uns nicht zu schade, jeden noch so kleinen Auftrag zu erfüllen. Wir möchten sicherstellen, dass auch in Zeiten vieler alternativer Verschlüsse jeder, der den Naturkork als Verschluss für seine spezielle Weinpartie aussucht, auch die notwendige Stückzahl erhält.
Wir helfen gerne …
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